Zum Ausgang der Landtagswahl 2014

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Liebe Nachbarn, liebe Parteifreunde,

Im Wahlkreis 20 (Teltow, Kleinmachnow, Stahnsdorf, Nuthetal) haben 1.140 Wähler mir ihre Erststimme und 879 Wähler der FDP ihre Zweitstimme gegeben. Dies entsprach 3,6 bzw. 2,8%. Natürlich danke ich jenen, die ihre Stimme und damit ihr Vertrauen der FDP und mir gegeben haben. Das waren das landesweit beste Zweit- und das zweitbeste Erststimmenergebnis. Und genau das ist ernüchternd.

25 Jahre nach dem Mauerfall ist die Freiheit scheinbar selbstverständlich. So bleibt die Hälfte der Wahlberechtigten zu Hause. Andere haben sich an Missstände gewöhnt oder glauben, doch nichts ändern zu können. Von denen, die noch wählen gehen, wählen nur 1,5% die Partei, die die Freiheit im Namen trägt.

Natürlich liegt das vor allem an uns selbst, im Bund wie im Land. Wenn bei der Polizei drastisch gespart wird und auch dadurch das Zuhause kein sicherer Ort mehr ist, wenn bei der Bildung Brandenburg hinten liegt, wenn der Brandenburger Wirtschaft durch die Landespolitik im günstigsten Fall nicht geschadet wird und zugleich Milliarden Euro an einem Flughafen verschwinden, der noch immer keiner ist, wenn Menschen bei Fluglärm- und Schadstoffbelastung jahrelang getäuscht werden, wenn die Energiewende überstürzt und das Land mit Windrädern vollgestellt wird, wenn Strom für die Schwächeren unter uns zu teuer wird, wenn auf zunehmenden Wohnungsmangel um Berlin herum staatliche Mietpreisregelungen die Antwort sein sollen, dann liegen die Themen eigentlich auf der Straße.

Viele dieser Themen, nicht alle, haben wir auch benannt. Was fehlt ist das Vertrauen in uns, als richtig erkannte Wege auch konsequent zu gehen.

Zurückgewinnen können wir dieses Vertrauen nur durch jahrelange solide Arbeit vor allem dort, wo liberale Mandatsträger sich weiter einsetzen: In den Gemeindevertretungen, den Stadtverordnetenversammlungen, den Kreistagen, als Bürgermeister aber auch in unzähligen Verbänden, Vereinen und Initiativen.

Dafür bitte ich Sie, die Menschen in Teltow, Kleinmachnow, Stahnsdorf und Nuthetal wie auch in ganz Brandenburg, um Geduld und gelegentlich auch etwas Nachsicht.

Die Freiheit, eigene Entscheidungen zu treffen einschließlich des Rechtes, nicht zur Wahl zu gehen, ist nicht selbstverständlich. Deshalb mache ich weiter.

Damit wir nicht eines Tages wieder mit 99% wählen müssen.

 

Herzliche Grüße, Ihr/Euer

Hans-Peter Goetz