Bezahlbarer Wohnraum ist knapp in Teltow und dennoch trägt unsere Stadt selbst weiter dazu bei, dass die Mieten steigen. Am 11. April 2018 beschloss die Stadtverordnetenversammlung (SVV), einen eigenen Mietspiegel für Teltow. Daraus wird sich dann ablesen lassen, wieviel der Quadratmeter Miete bei unterschiedlichen Wohnungstypen durchschnittlich kostet.
Für die Mieter hat dieser Erkenntnisgewinn jedoch bittere Nebenwirkungen: er liefert den Vermietern schlicht die perfekte Begründung für eine Mieterhöhung! Genau diese Entwicklung war bereits nach der Veröffentlichung des letzten Mietspiegels zu beobachten. Wer bisher eine unterdurchschnittliche Miete zahlt, kann sich also schon einmal darauf gefasst machen, bald mehr zahlen zu müssen.
Schon vor acht Jahren wurde die erste Aufstellung eines regionalen Mietspiegels für Teltow, Kleinmachnow und Stahnsdorf beschlossen – gegen die Stimmen der FDP. Inzwischen sind Stahnsdorf und Kleinmachnow ausgestiegen, nur Teltow hält (noch) an dem Projekt fest.
Gegen steigende Mieten hilft keine Mietpreisbremse und erst recht kein Mietspiegel. Was wir brauchen, sind mehr Wohnungen. Hier können wir mit unserer kommunalen Wohnungsbaugesellschaft Teltow (WGT) viel tun. Beispielsweise könnten wir als Stadt unserer WGT kostenfrei Bauland zur Verfügung stellen, damit die Kosten für den Grundstückskauf nicht in die Mieten eingerechnet werden müssen. Die WGT, die zu 100 % der Stadt Teltow gehört, kann ihre Wohnungen günstiger machen oder auch Umzugshilfe anbieten. Hier können wir effektiv etwas tun, damit kein Teltower die Stadt verlassen muss, weil er sich die Miete nicht mehr leisten kann.
Märkische Allgemeine Zeitung vom 10. April 2018: „Neuere und barrierefreie Wohnungen teurer“
Siehe auch mein Thema des Monats Februar 2017: „Wohnen und Wachstum“